Als der MSC IPF Bopfingen Deutscher Speedwaymeister wurde

Vor 50 Jahren stürmte die Mannschaft des MSC IPF Bopfingen überraschend auf den Gipfel der Bundesliga. Wie das Jubiläum gefeiert wird.

Zur Siegerehrung stürmten bereits die Fans die Strecke in Olching. © mj
Zur Siegerehrung stürmten bereits die Fans die Strecke in Olching. © mj

Im Jahr 1974 wurde nicht nur Deutschland-Fußball-Weltmeister. Auch in Bopfingen gab es das größte sportliche Ereignis in der bisherigen Geschichte der Stadt: Der MSC „IPF“ Bopfingen wurde Deutscher-SpeedwayMannschaftsmeister. Bereits 1973 gehörte der Verein zu den Gründungsmitgliedern der Speedway-Bundesliga. In jenem Jahr beendete man die Süd-Meisterschaft als sechster und damit letzter. Um so überraschender war die Saison 1974. Als Zweiter beendete der MSC „IPF“ Bopfingen die Gruppe Süd und qualifizierte sich damit für das Finale. Dieses fand in Olching, vor den Toren von München statt. Zahlreiche Fans aus Bopfingen machten sich auf die Reise, um ihre Stars anzufeuern.

Finale bei München

Vor 50 Jahren, am 13. Oktober 1974, wurde das Finale ausgetragen. Mit den Fahrern Alois Wiesböck, Waldemar Bacik, Hubert Pollok, Fritz Baur und Georg Hack traten die Außenseiter an. Als Favorit galt der MSC Ruhpolding, der souverän die Gruppe Süd gewonnen hatte. Auch das Team’70 Neumünster mit Egon Müller wurde der Sieg in diesem Finale zugetraut

Eine Runde auf den Schultern der Fans in Olching nach dem Sieg der Deutschen Meisterschaft © mj
Eine Runde auf den Schultern der Fans in Olching nach dem Sieg der Deutschen Meisterschaft © mj

Doch dann drehten die Bopfinger am Gashahn und holten sich mit drei Punkten Vorsprung die Deutsche Meisterschaft. Die begeisterten Bopfinger Fans,

 

Eine Runde auf den Schultern der Fans in Olching nach dem Sieg der Deutschen Meisterschaft © mj

 

stürmten zur Siegerehrung auf die Strecke und trugen ihre Fahrer, sowie Coach Karl Müller, auf den Schultern, um die Strecke.

Autokorso durch die Stadt

Mit einem Autokorso durch die Stadt wurde am gleichen Abend in Bopfingen gefeiert. Im folgenden Jahr konnte in Brokstedt die Vizemeisterschaft eingefahren werden, ebenso 1978.

Alois Wiesbock präsentiert den Meisterschaftspokal den Fans © mj
Alois Wiesbock präsentiert den Meisterschaftspokal den Fans © mj

Langsam verblasste der Bopfinger Speedway-Stern. 1983 war der letzte große Erfolg, mit Platz drei im Finale in Diedenbergen. Danach wurde der SpeedwaySport in Bopfingen eingestellt.

 

Alois Wiesböck wurde 1979 Weltmeister auf der Langbahn. In seinem Heimatort Niederbergkirchen ist heute eine Straße nach ihm benannt. Waldemar Bacik wechselte 1976 zum AC Landshut und gewann mit dem Team von 1977 bis 1979 drei Mal in Folge die Deutsche Mannschaft-Meisterschaft. Von 1978 bis 1981 gehörte er zum Deutschen Nationalteam. Fritz Baur gehörte 1975 zum Team Deutschland bei der Paar-WM, die er zusammen Christoph Betzl als sechster beendete.

Feier zum Jubiläum

Zum 50-jährigen Jubiläum der Deutschen Meisterschaft hat der MSC „IPF“

 

Bopfingen die Fahrer zum Feiern eingeladen.

 

 

Am Samstag, 28. September, werden die ehemaligen Speedway-Fahrer und Meister wieder auf der Breitwangbahn am Ipf zu Gast sein. Anlässlich des MiniBike-Rennens auf der heutigen Kartbahn gibt es ein Treffen mit den Fahrern und Fans von damals. Und bestimmt werden dabei spannende Geschichten ausgetauscht.

Von: Michael Scheidle